Energieausweis online erstellen: Kosten

Veröffentlicht am: 15. Mai 2025
Letztes Update: 5. Mai 2025
isa
Autor: isa

Der Energieausweis ist ein wichtiges Dokument für Immobilienbesitzer und wird bei Verkauf oder Vermietung gesetzlich vorgeschrieben. Die Kosten für einen Energieausweis variieren je nach Art – während ein Verbrauchsausweis bereits ab etwa 50 Euro erhältlich ist, müssen Sie für einen aufwendigeren Bedarfsausweis mit 300 Euro oder mehr rechnen.

Besonders praktisch: Ein Energieausweis lässt sich heute bequem online erstellen. Dabei beeinflussen verschiedene Faktoren wie Gebäudegröße, Baujahr und energetischer Zustand die Gesamtkosten. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt, welche Art von Ausweis für Ihre Immobilie erforderlich ist – je nachdem, ob es sich um ein Einfamilienhaus, ein Mehrfamilienhaus oder ein Nichtwohngebäude handelt.

factDas Wichtigste auf einen Blick

  • Der Verbrauchsausweis kostet zwischen 50€ und 250€, während der Bedarfsausweis mit 100€ bis über 1000€ deutlich teurer ist und eine Vor-Ort-Begehung erfordert.
  • Für Gebäude ab Baujahr 1977 ist der Energieausweis bei Verkauf oder Vermietung Pflicht, wobei die Kosten vom Eigentümer getragen werden und der Ausweis 10 Jahre gültig ist.
  • Bedarfsausweise sind für ältere Gebäude mit weniger als 5 Wohnungen Pflicht und basieren auf technischen Gebäudedaten, während Verbrauchsausweise die Verbrauchsdaten der letzten 3 Jahre benötigen.
  • Nur qualifizierte Experten wie Energieberater oder Schornsteinfeger dürfen Energieausweise ausstellen, wobei Online-Angebote oft günstiger sind aber seriöse Anbieter mindestens 150€ für einen Verbrauchsausweis verlangen.
  • Die Kosten steigen mit Gebäudegröße und Komplexität, können aber durch Sammelaufträge für Mehrfamilienhäuser, Vergleich verschiedener Anbieter und staatliche Förderungen reduziert werden.

Kosten für den Energieausweis: Was Sie erwartet

Wenn ich auf die Kosten für einen Energieausweis zu sprechen komme, muss ich ehrlich sein: Da gibt es erhebliche Unterschiede. Als Energieberater mit über 15 Jahren Erfahrung habe ich schon viele Hausbesitzer gesehen, die von den Preisunterschieden überrascht waren. Die Kosten für einen Energieausweis können je nach Art, Gebäude und Aussteller zwischen 50 und 1000 Euro liegen.

Warum diese große Spanne? Die Antwort ist vielschichtig und hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Der wichtigste Punkt: Es gibt zwei Arten von Energieausweisen mit unterschiedlichen Erstellungsaufwänden.

Verbrauchsausweis oder Bedarfsausweis: Kostenunterschiede

Der grundlegende Unterschied bei den Kosten liegt in der Wahl zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis. Diese Entscheidung beeinflusst nicht nur den Preis, sondern auch die Aussagekraft des Dokuments.

Bei der Wahl zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Der Verbrauchsausweis basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre. Er ist in der Erstellung einfacher und daher kostengünstiger. Der Bedarfsausweis hingegen erfordert eine umfassende Analyse der baulichen Gegebenheiten und technischen Anlagen. Dies macht ihn teurer, aber auch aussagekräftiger.

Ich sage meinen Kunden immer: „Überlegen Sie genau, welche Art von Energieausweis für Ihre Situation am besten geeignet ist, bevor Sie sich nur vom Preis leiten lassen.“

Kosten für den Verbrauchsausweis

Ein Verbrauchsausweis kostet zwischen 50€ und 250€. Diese vergleichsweise niedrigen Kosten ergeben sich daraus, dass hier „nur“ die Verbrauchsdaten der letzten drei Jahre ausgewertet werden müssen.

Für einen rechtsgültigen Energieausweis in Form eines Verbrauchsausweises sollten Sie mit mindestens 70€ rechnen. Wenn jemand Ihnen einen Verbrauchsausweis für deutlich weniger anbietet, würde ich vorsichtig sein. Bei Dumpingpreisen unter 50€ handelt es sich oft um unseriöse Angebote.

Online-Angebote für einen Verbrauchsausweis beginnen bei etwa 70€. Seriöse Anbieter verlangen mindestens 150€ für einen Verbrauchsausweis. Die Kosten hängen auch von der Anzahl der Wohneinheiten ab – bei Mehrfamilienhäusern wird oft eine Pauschale pro Wohneinheit berechnet.

Preise für den Bedarfsausweis

Beim Bedarfsausweis liegen die Kosten zwischen 100€ und über 1000€. Warum dieser große Unterschied? Ein Bedarfsausweis erfordert eine genaue Analyse des Gebäudes. Der Energieberater muss die Bausubstanz, die Heizungsanlage, die Dämmung und weitere technische Details bewerten.

Ein Bedarfsausweis online zu bestellen kostet ab 100€, aber diese Angebote basieren oft nur auf Ihren eigenen Angaben. Für einen qualitativ hochwertigen Bedarfsausweis ist eine Vor-Ort-Begehung mit Kosten ab 400€ notwendig. Bei komplexen Gebäuden oder Mehrfamilienhäusern können die Preise für den Bedarfsausweis schnell auf 800-1000€ steigen.

Ich hab letzte Woche erst einen Bedarfsausweis für ein altes Fachwerkhaus erstellt – da waren wir bei knapp 750€, weil die Bausubstanz so komplex war.

Faktoren, die die Kosten beeinflussen

Verschiedene Faktoren beeinflussen, was die Ausstellung eines Energieausweises kostet:

  • Gebäudegröße: Je größer das Gebäude, desto höher die Kosten. Die Berechnung erfolgt oft pro Quadratmeter.
  • Gebäudealter: Bei älteren Gebäuden, besonders vor der Wärmeschutzverordnung von 1977, ist der Aufwand höher.
  • Komplexität: Ungewöhnliche Bauformen oder gemischte Nutzung erhöhen die Kosten.
  • Verfügbarkeit von Unterlagen: Fehlen Baupläne oder technische Daten, steigt der Aufwand.
  • Qualifikation des Ausstellers: Hochqualifizierte Energieberater berechnen oft mehr.

Auch die Art des Heizsystems und der Zustand der Dämmung beeinflussen die Kosten für einen Energieausweis. Ein besonders komplexes Heizsystem erfordert mehr Analysezeit.

Kosten für Wohngebäude und Neubauten

Bei Wohngebäuden variieren die Kosten je nach Größe und Alter. Für ein Einfamilienhaus können Sie mit folgenden Richtwerten rechnen:

GebäudetypVerbrauchsausweisBedarfsausweis
Einfamilienhaus80-150€300-500€
Mehrfamilienhaus (bis 6 WE)120-200€400-700€
Großes MFH (über 6 WE)200-350€600-1000€

Besonderheiten bei Neubauten

Für Neubauten ist immer ein Bedarfsausweis notwendig. Der Energieausweis für Neubauten kostet zwischen 400€ und 800€. Diese Kosten sind höher, weil hier bereits in der Planungsphase der Energiebedarf berechnet werden muss.

Bei einem Neubau benötigen Sie einen gültigen Energieausweis schon beim Bauantrag. Der Ausweis muss die Einhaltung des Gebäudeenergiegesetzes nachweisen. Ich empfehle, diese Kosten direkt in Ihre Bauplanung einzukalkulieren.

Tipps zur Kostensenkung beim Energieausweis

Sie können bei den Kosten für den Energieausweis sparen, ohne auf Qualität zu verzichten:

  • Vergleichen Sie mindestens 3-5 Angebote verschiedener Anbieter
  • Fragen Sie beim Schornsteinfeger nach – oft bieten sie günstige Energieausweise an
  • Nutzen Sie Sammelaufträge: Bei Mehrfamilienhäusern oder Wohnanlagen können Sie die Kosten auf mehrere Eigentümer verteilen
  • Prüfen Sie, ob Sie staatliche Förderungen für die energetische Bewertung nutzen können
  • Kombinieren Sie den Energieausweis mit einer Energieberatung – das kann langfristig Energiekosten sparen

Ein kleiner Tipp aus meiner Praxis: Bereiten Sie alle Unterlagen sorgfältig vor. Wenn der Energieberater nicht lange nach Informationen suchen muss, kann das die Kosten senken.

Was ist ein Energieausweis und wann ist er Pflicht?

Der Energieausweis ist ein offizielles Dokument, das die energetische Qualität eines Gebäudes bewertet. Er gibt Auskunft über den Energieverbrauch oder -bedarf und die damit verbundenen CO₂-Emissionen. Stellen Sie sich den Energieausweis wie einen TÜV für die Energieeffizienz Ihres Hauses vor.

Was viele nicht wissen: Der Energieausweis ist kein neues Konzept. Schon seit 2002 gibt es in Deutschland eine Form des Energieausweises, damals noch „Energiepass“ genannt. Mit der Einführung der EU-Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden wurde er dann zum Pflichtdokument.

Bedeutung des Energieausweises für Ihre Immobilie

Der Energieausweis hat einen erheblichen Einfluss auf den Wert Ihrer Immobilie. Eine gute Energieeffizienzklasse kann den Wert steigern, während eine schlechte Bewertung potenzielle Käufer oder Mieter abschrecken kann.

Ich habe schon mehrfach erlebt, dass Kaufinteressenten nach dem Energieausweis fragten und bei schlechten Werten ihr Kaufangebot reduzierten. Der Ausweis schafft Transparenz über künftige Energiekosten und zeigt mögliche Sanierungsbedarfe auf.

Der Energieausweis dient auch als Grundlage für energetische Sanierungen. Er zeigt Schwachstellen im Gebäude auf und gibt Modernisierungsempfehlungen. So können Sie gezielt investieren, um langfristig Energiekosten zu senken.

Energieausweis-Pflicht bei Verkauf und Vermietung

Seit der Einführung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist ein Energieausweis bei Verkauf oder der Vermietung einer Immobilie verpflichtend. Schon in Immobilienanzeigen müssen bestimmte Kennwerte aus dem Energieausweis angegeben werden.

Wann genau ist ein Energieausweis notwendig? Sie benötigen einen Energieausweis, wenn Sie:

  • Ein Haus oder eine Wohnung verkaufen möchten
  • Eine Immobilie neu vermieten
  • Ein neues Gebäude errichten
  • Größere Umbauten oder Erweiterungen vornehmen
  • Öffentliche Gebäude betreiben

Bei Verkauf oder Vermietung muss der Energieausweis bereits bei der Besichtigung vorgelegt werden. Spätestens bei Vertragsabschluss muss er dem Käufer oder Mieter übergeben werden. Wird kein Energieausweis vorgelegt, droht ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro.

Gesetzliche Grundlagen: Gebäudeenergiegesetz und Wärmeschutzverordnung

Die rechtliche Basis für den Energieausweis bildet das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das 2020 in Kraft trat. Es vereint die frühere Energieeinsparverordnung (EnEV), das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz.

Ein wichtiger historischer Meilenstein war die Wärmeschutzverordnung von 1977. Gebäude, die vor 1977 errichtet wurden, haben oft eine deutlich schlechtere Energiebilanz. Für solche Altbauten gelten besondere Regelungen beim Energieausweis.

Das GEG regelt nicht nur die Pflicht zum Energieausweis, sondern auch, wer einen Energieausweis ausstellen darf und welche Informationen er enthalten muss. Die Gültigkeitsdauer beträgt 10 Jahre – danach muss ein neuer Ausweis erstellt werden.

Ausnahmen von der Energieausweispflicht

Nicht für alle Gebäude ist ein Energieausweis erforderlich. Es gibt einige Ausnahmen:

  • Denkmalgeschützte Gebäude
  • Kleine Gebäude unter 50 m² Nutzfläche
  • Unbeheizte Gebäude oder Gebäude, die nur für kurze Zeit beheizt werden
  • Religiöse Gebäude wie Kirchen
  • Provisorische Gebäude mit einer Nutzungsdauer unter 2 Jahren

Auch bei bestimmten landwirtschaftlichen Gebäuden oder Industrieanlagen kann die Pflicht entfallen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich von einem Fachmann beraten lassen, ob Ihr Gebäude von der Energieausweispflicht ausgenommen ist.

Energieausweis beim Neubau: Was gilt?

Bei Neubauten gelten besondere Regeln für den Energieausweis. Hier ist immer ein Bedarfsausweis erforderlich, da noch keine Verbrauchsdaten vorliegen können.

Der Energieausweis für einen Neubau muss bereits bei der Bauplanung erstellt werden und die Einhaltung der gesetzlichen Energiestandards nachweisen. Ohne diesen Nachweis wird kein Bauantrag genehmigt.

Neubauten müssen heute hohe Energiestandards erfüllen. Der Energieausweis dokumentiert, dass diese Standards eingehalten werden. Er ist daher ein wichtiger Teil der Bauunterlagen und später ein wertvolles Dokument beim eventuellen Verkauf.

Arten von Energieausweisen: Verbrauchs- und Bedarfsausweis

Es gibt zwei Arten von Energieausweisen: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis. Die Wahl zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis ist oft nicht frei, sondern hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Der Verbrauchsausweis basiert auf dem tatsächlichen Energieverbrauch der letzten drei Jahre. Der Bedarfsausweis hingegen ermittelt den theoretischen Energiebedarf anhand der baulichen Eigenschaften des Gebäudes.

Unterschiede zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis

Verbrauchsausweis:

  • Basiert auf dem tatsächlichen Verbrauch der letzten drei Jahre
  • Berücksichtigt das Nutzerverhalten
  • Ist günstiger in der Erstellung (50-250€)
  • Weniger aussagekräftig bei wechselnden Bewohnern
  • Schnellere Erstellung möglich

Bedarfsausweis:

  • Berechnet den theoretischen Energiebedarf
  • Unabhängig vom Nutzerverhalten
  • Teurer in der Erstellung (100-1000€)
  • Aussagekräftiger für die tatsächliche Gebäudequalität
  • Erfordert detaillierte Gebäudeanalyse

Ich erkläre meinen Kunden den Unterschied immer so: „Der Verbrauchsausweis sagt Ihnen, wie viel Energie die bisherigen Bewohner verbraucht haben. Der Bedarfsausweis sagt Ihnen, wie viel Energie das Gebäude theoretisch benötigt.“

Wann ist ein Bedarfsausweis Pflicht?

Ein Bedarfsausweis ist in bestimmten Fällen vorgeschrieben:

  • Bei Neubauten, da noch keine Verbrauchsdaten vorliegen
  • Bei Gebäuden mit weniger als 5 Wohneinheiten, für die der Bauantrag vor dem 1.11.1977 gestellt wurde
  • Bei umfassenden Modernisierungen, die den energetischen Zustand verändern
  • Bei öffentlichen Gebäuden mit mehr als 250 m² Nutzfläche

Der Bedarfsausweis ist besonders bei älteren Gebäuden wichtig, die vor der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 errichtet wurden. Diese Gebäude haben oft eine schlechte Energiebilanz und hohe Einsparpotenziale.

Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis für Ihr Gebäude?

Die Entscheidung zwischen Bedarfs- oder Verbrauchsausweis sollte nicht nur aufgrund der Kosten getroffen werden. Beide Ausweistypen haben ihre Vor- und Nachteile.

Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:

  • Zweck des Energieausweises: Für Verkauf/Vermietung oder als Basis für Sanierungen?
  • Alter und Zustand des Gebäudes
  • Anzahl der Wohneinheiten
  • Budget für den Energieausweis
  • Zeitdruck bei der Beschaffung

Bei einem geplanten Verkauf kann ein Bedarfsausweis vorteilhaft sein, da er die objektive Gebäudequalität zeigt. Für eine reine Pflichterfüllung bei Vermietung reicht oft ein Verbrauchsausweis.

Verbrauchsausweis und Bedarfsausweis im Vergleich

Um die Unterschiede zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis zu verdeutlichen, hier ein direkter Vergleich:

KriteriumVerbrauchsausweisBedarfsausweis
DatenbasisTatsächlicher Verbrauch der letzten 3 JahreTechnische Gebäudedaten
Kosten50-250€100-1000€
ErstellungsdauerWenige Tage1-3 Wochen
AussagekraftAbhängig vom NutzerverhaltenObjektive Gebäudebewertung
Eignung für SanierungsplanungBegrenztSehr gut

In der Praxis zeigt sich oft, dass die Ergebnisse von Verbrauchs- und Bedarfsausweis für dasselbe Gebäude deutlich voneinander abweichen können. Das liegt daran, dass das tatsächliche Nutzerverhalten stark vom theoretischen Standardnutzungsprofil abweichen kann.

Wer darf einen Energieausweis ausstellen?

Nicht jeder darf einen Energieausweis ausstellen. Das Gebäudeenergiegesetz definiert genau, wer zur Ausstellung eines Energieausweises berechtigt ist. Die Qualifikation des Ausstellers ist entscheidend für die Qualität des Energieausweises.

Wer darf einen Energieausweis ausstellen? Grundsätzlich Personen mit entsprechender Ausbildung und Qualifikation im Bau- oder Energiebereich. Dazu gehören:

Zugelassene Aussteller: Energieberater, Schornsteinfeger, Architekten

Folgende Berufsgruppen dürfen in der Regel Energieausweise ausstellen:

  • Qualifizierte Energieberater
  • Architekten und Bauingenieure
  • Bauphysiker
  • Schornsteinfeger (meist nur Verbrauchsausweise)
  • Heizungs- und Klimatechniker mit Zusatzqualifikation
  • Handwerksmeister bestimmter Gewerke mit Zusatzqualifikation

Diese Fachleute müssen nachweisen können, dass sie über das nötige Fachwissen verfügen. Für Bedarfsausweise gelten strengere Anforderungen als für Verbrauchsausweise.

Anforderungen an den Aussteller des Energieausweises

Die konkreten Anforderungen an Aussteller hängen von der Art des Energieausweises ab. Für Verbrauchsausweise sind die Hürden niedriger als für Bedarfsausweise.

Für Bedarfsausweise wird in der Regel ein Studium im Bereich Architektur, Bauingenieurwesen oder Bauphysik oder eine vergleichbare Qualifikation mit Berufserfahrung verlangt. Alternativ können auch Handwerksmeister oder Techniker mit entsprechender Zusatzqualifikation Bedarfsausweise ausstellen.

Wichtig ist auch eine Berufshaftpflichtversicherung des Ausstellers. Diese schützt Sie vor finanziellen Schäden durch fehlerhafte Energieausweise. Bei der Auswahl eines Ausstellers sollten Sie daher auch nach dieser Versicherung fragen.

Energieausweis vom Schornsteinfeger: Vorteile

Viele Schornsteinfeger bieten die Erstellung von Energieausweisen an. Dies hat einige Vorteile:

  1. Schornsteinfeger kennen Ihr Heizsystem bereits gut
  2. Sie können oft günstigere Preise anbieten
  3. Die Daten zur Heizungsanlage liegen bereits vor

Allerdings dürfen Schornsteinfeger meist nur Verbrauchsausweise ausstellen. Wenn ein Bedarfsausweis erforderlich ist, müssen Sie sich an andere Experten wenden.

Ein Energieausweis vom Schornsteinfeger kostet in der Regel zwischen 80€ und 150€ für ein Einfamilienhaus. Das ist oft günstiger als bei anderen Anbietern. Fragen Sie Ihren Bezirksschornsteinfeger, ob er diesen Service anbietet.

Energieausweis online erstellen lassen

Heute gibt es viele Anbieter, bei denen Sie einen Energieausweis online erstellen lassen können. Diese Option ist oft günstiger und schneller als der klassische Weg.

Bei einem Verbrauchsausweis funktioniert das online-Verfahren in der Regel problemlos. Sie geben die erforderlichen Daten ein, laden Nachweise hoch, und erhalten Ihren Energieausweis digital oder per Post.

Für einen Bedarfsausweis ist die reine Online-Erstellung kritischer zu sehen. Ohne Vor-Ort-Begehung können wichtige Details übersehen werden. Einige Anbieter kombinieren daher die Online-Beantragung mit einer Vor-Ort-Besichtigung.

Die Kosten für einen Energieausweis online liegen für Verbrauchsausweise bei etwa 70-150€ und für Bedarfsausweise ab 100€. Achten Sie bei Online-Anbietern besonders auf seriöse Referenzen und Bewertungen.

Inhalt und Gültigkeit des Energieausweises

Ein Energieausweis enthält standardisierte Informationen zur energetischen Qualität eines Gebäudes. Er besteht aus mehreren Seiten mit verschiedenen Kennwerten und Grafiken.

Der Energieausweis ist 10 Jahre lang gültig. Nach Ablauf dieser Frist muss ein neuer Ausweis erstellt werden. Dies gilt für beide Arten von Energieausweisen – sowohl für den Verbrauchsausweis als auch für den Bedarfsausweis.

Energieeffizienzklassen und ihre Bedeutung

Ähnlich wie bei Haushaltsgeräten werden Gebäude in Energieeffizienzklassen eingeteilt. Die Skala reicht von A+ (sehr effizient) bis H (sehr ineffizient).

Die Energieeffizienzklassen geben auf einen Blick Auskunft über die energetische Qualität eines Gebäudes:

  • A+ bis B: Sehr gut bis gut (meist Neubauten oder sanierte Gebäude)
  • C bis E: Mittlerer Bereich (typisch für Gebäude der 1980er bis 2000er Jahre)
  • F bis H: Schlechte Energieeffizienz (oft ältere, unsanierte Gebäude)

Die Energieeffizienzklasse wirkt sich direkt auf den Immobilienwert aus. Ein Gebäude mit guter Effizienzklasse kann deutlich höhere Verkaufspreise erzielen als ein vergleichbares Gebäude mit schlechter Bewertung.

Endenergiebedarf und Primärenergiebedarf

Im Energieausweis werden zwei verschiedene Energiekennwerte angegeben:

  1. Endenergiebedarf: Dies ist die Energiemenge, die das Gebäude jährlich für Heizung, Warmwasser und ggf. Kühlung und Lüftung benötigt. Sie wird in kWh/(m²·a) angegeben.
  2. Primärenergiebedarf: Dieser Wert berücksichtigt zusätzlich die Energie, die für die Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der Energieträger benötigt wird. Er gibt Aufschluss über die Umweltauswirkungen.

Der Endenergiebedarf ist besonders relevant für Nutzer, da er die zu erwartenden Energiekosten widerspiegelt. Der Primärenergiebedarf ist hingegen für die ökologische Bewertung wichtiger.

CO₂-Emissionen im Energieausweis

Ein wichtiger Bestandteil des Energieausweises sind die Angaben zu den CO₂-Emissionen des Gebäudes. Diese werden in kg CO₂/(m²·a) angegeben.

Die CO₂-Emissionen dienen als Klimaindikator und zeigen, wie umweltfreundlich oder -schädlich das Gebäude ist. Sie hängen stark vom verwendeten Energieträger ab. Ein Haus mit Gasheizung hat beispielsweise andere CO₂-Emissionen als ein vergleichbares Haus mit Wärmepumpe.

Im Zuge der Klimadiskussion gewinnt dieser Wert zunehmend an Bedeutung. Gebäude mit niedrigen CO₂-Emissionen werden künftig voraussichtlich weniger von steigenden CO₂-Abgaben betroffen sein.

Gültigkeitsdauer und Erneuerung des Ausweises

Ein Energieausweis ist 10 Jahre lang gültig. Nach Ablauf dieser Frist muss ein neuer Ausweis erstellt werden. Bei größeren energetischen Sanierungen empfiehlt sich jedoch eine frühere Erneuerung.

Die Gültigkeit beginnt mit dem Ausstellungsdatum, das im Ausweis vermerkt ist. Bei Neubauten beginnt sie mit der Fertigstellung des Gebäudes. Achten Sie beim Kauf oder der Anmietung einer Immobilie auf das Ausstellungsdatum des vorgelegten Energieausweises.

Die Erneuerung eines Energieausweises folgt denselben Regeln wie die Erstausstellung. Sie können dabei wieder zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis wählen, sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind.

Kosten für den Energieausweis berechnen und vergleichen

Die Kosten für den Energieausweis können stark variieren. Um einen Überblick zu bekommen, lohnt sich ein Vergleich verschiedener Anbieter. Bevor Sie einen Energieausweis beantragen, sollten Sie die Kosten sowie die Leistungen genau prüfen.

Was genau beeinflusst die Kosten für einen Energieausweis? Neben der Art des Ausweises (Verbrauchs- oder Bedarfsausweis) spielen auch Gebäudegröße, Alter, Komplexität und der Aussteller eine Rolle.

Preisbeispiele für Verbrauchs- und Bedarfsausweise

Um Ihnen einen konkreteren Eindruck von den Kosten zu geben, hier einige typische Preisbeispiele:

GebäudetypVerbrauchsausweisBedarfsausweis
Einfamilienhaus (bis 150 m²)80-120€300-450€
Einfamilienhaus (über 150 m²)100-150€350-500€
Zweifamilienhaus120-180€400-600€
Mehrfamilienhaus (3-6 WE)150-250€500-800€
Mehrfamilienhaus (über 6 WE)ab 250€ab 800€

Diese Preise sind Richtwerte und können je nach Region und Anbieter abweichen. Online-Anbieter liegen oft am unteren Ende der Preisspanne, während lokale Energieberater mit Vor-Ort-Termin tendenziell teurer sind.

Kosten für den Energieausweis beim Schornsteinfeger

Viele Schornsteinfeger bieten die Erstellung von Energieausweisen an, meist Verbrauchsausweise. Die Kosten liegen dabei oft unter dem Durchschnitt.

Ein Verbrauchsausweis vom Schornsteinfeger kostet für ein Einfamilienhaus typischerweise zwischen 80€ und 130€. Der Vorteil: Der Schornsteinfeger kennt Ihre Heizungsanlage bereits und hat Zugang zu wichtigen technischen Daten.

Nicht alle Schornsteinfeger dürfen jedoch Bedarfsausweise ausstellen. Hierfür sind zusätzliche Qualifikationen erforderlich. Wenn Sie einen Bedarfsausweis benötigen, sollten Sie vorab klären, ob Ihr Schornsteinfeger diesen anbieten kann.

Einfluss von Gebäudegröße und Baujahr auf die Kosten

Zwei wesentliche Faktoren beeinflussen die Kosten für den Energieausweis: die Gebäudegröße und das Baujahr.

Gebäudegröße: Je größer das Gebäude, desto höher die Kosten. Viele Anbieter berechnen ihre Preise pro Quadratmeter oder pro Wohneinheit. Bei Mehrfamilienhäusern werden oft Pauschalen pro Wohneinheit angesetzt.

Baujahr: Ältere Gebäude, besonders solche, die vor der Wärmeschutzverordnung von 1977 errichtet wurden, erfordern oft einen höheren Aufwand. Die Bauunterlagen sind häufig unvollständig, und die Bausubstanz ist komplexer zu bewerten.

Bei Gebäuden mit ungewöhnlicher Bauweise oder gemischter Nutzung (z.B. Wohnen und Gewerbe) können die Kosten ebenfalls höher ausfallen. Hier ist eine individuelle Kalkulation notwendig.

Angebote von Energieberatern und Online-Dienstleistern

Es gibt zwei Hauptwege, einen Energieausweis zu erhalten: über lokale Energieberater oder über Online-Dienstleister.

Lokale Energieberater:

  • Persönliche Beratung und Vor-Ort-Begehung
  • Höhere Genauigkeit, besonders bei Bedarfsausweisen
  • Oft kombinierbar mit weitergehender Energieberatung
  • Höhere Kosten (typisch 150-800€)

Online-Dienstleister:

  • Einfach online zu beantragen
  • Schnelle Bearbeitung (oft 2-5 Werktage)
  • Günstigere Preise (typisch 70-400€)
  • Keine Vor-Ort-Begehung (bei Bedarfsausweisen problematisch)

Für einen Verbrauchsausweis kann die Online-Variante durchaus sinnvoll sein. Sie geben die erforderlichen Daten ein, laden Nachweise wie Heizkostenabrechnungen hoch und erhalten den fertigen Ausweis per Post oder digital.

Bei Bedarfsausweisen ist Vorsicht geboten: Ein seriöser Bedarfsausweis erfordert eigentlich eine Vor-Ort-Begehung. Online-Angebote für Bedarfsausweise unter 200€ basieren oft ausschließlich auf Ihren eigenen Angaben und können ungenau sein.

Tipps zur Kostensenkung beim Energieausweis

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bei den Kosten für den Energieausweis zu sparen, ohne auf Qualität zu verzichten. Mit ein paar klugen Strategien können Sie den rechtsgültigen Energieausweis günstiger erhalten.

Was viele nicht wissen: Die Kosten für den Energieausweis können teilweise steuerlich absetzbar sein, besonders wenn Sie die Immobilie vermieten. Bewahren Sie die Rechnung daher gut auf.

Angebote vergleichen und sparen

Der einfachste Weg, Kosten zu sparen, ist ein Vergleich verschiedener Anbieter. Die Preisunterschiede können erheblich sein.

Holen Sie mindestens drei bis fünf Angebote ein, bevor Sie sich entscheiden. Achten Sie dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf folgende Faktoren:

  • Qualifikation des Ausstellers
  • Umfang der Leistung (nur Ausweis oder zusätzliche Beratung?)
  • Bearbeitungszeit
  • Vor-Ort-Termin oder reine Online-Abwicklung
  • Kundenbewertungen und Referenzen

Viele Energieberater bieten kostenlose Erstgespräche an. Nutzen Sie diese, um ein Gefühl für die Professionalität des Anbieters zu bekommen. Ein etwas teurerer, aber kompetenter Energieberater kann langfristig wertvoller sein als der günstigste Anbieter.

Sammelaufträge für Mehrfamilienhäuser nutzen

Bei Mehrfamilienhäusern oder Wohnanlagen können Sie durch Sammelaufträge erheblich sparen. Wenn mehrere Eigentümer gleichzeitig einen Energieausweis benötigen, bieten viele Aussteller Rabatte an.

Die Kostenersparnis bei Sammelaufträgen kann bis zu 30% betragen. Sprechen Sie mit anderen Eigentümern in Ihrer Wohnanlage oder mit der Eigentümergemeinschaft, um diese Option zu nutzen.

Auch für Vermieter mit mehreren Objekten lohnt es sich, alle Energieausweise bei einem Anbieter zu beauftragen. Viele Energieberater bieten Mengenrabatte an, wenn Sie mehrere Gebäude gleichzeitig bewerten lassen.

Energieberatung zur Kostensenkung nutzen

Eine umfassende Energieberatung kostet zwar mehr als ein einfacher Energieausweis, kann sich aber langfristig rechnen. Viele Energieberater bieten Pakete an, die neben dem Energieausweis auch eine Beratung zu Einsparmöglichkeiten umfassen.

Der Vorteil: Sie erhalten nicht nur den gesetzlich vorgeschriebenen Ausweis, sondern auch konkrete Hinweise, wie Sie Ihre Energiekosten senken können. Die Investition in eine qualifizierte Beratung kann sich durch niedrigere Heizkosten oft innerhalb weniger Jahre amortisieren.

Zudem gibt es für Energieberatungen staatliche Förderprogramme, etwa von der KfW oder dem BAFA. Diese Förderungen können die Kosten erheblich reduzieren. Ein guter Energieberater informiert Sie über diese Möglichkeiten und hilft bei der Antragstellung.

Fazit: Energieausweis-Kosten sinnvoll investieren

Die Kosten für einen Energieausweis sind eine notwendige Investition, wenn Sie eine Immobilie verkaufen oder vermieten möchten. Je nach Art des Ausweises und Gebäudetyp liegen die Kosten zwischen 50€ und über 1000€.

Der Verbrauchsausweis ist mit Kosten zwischen 50€ und 250€ deutlich günstiger als der Bedarfsausweis, der zwischen 100€ und über 1000€ kosten kann. Online-Angebote für den Verbrauchsausweis beginnen bei etwa 70€, während ein seriöser Bedarfsausweis mit Vor-Ort-Begehung ab etwa 400€ zu haben ist.

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Kosten: Gebäudegröße, Alter, Komplexität, Verfügbarkeit von Unterlagen und Qualifikation des Ausstellers. Bei der Wahl zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis sollten Sie nicht nur auf die Kosten achten, sondern auch auf den Zweck des Ausweises und die gesetzlichen Vorgaben.

Durch Angebotsvergleiche, Sammelaufträge und die Kombination mit einer Energieberatung können Sie bei den Kosten sparen. Investieren Sie in einen qualitativ hochwertigen Energieausweis – er schafft Transparenz, kann den Wert Ihrer Immobilie steigern und hilft, langfristig Energiekosten zu senken.

Denken Sie daran: Ein Energieausweis ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wertvolles Instrument für mehr Energieeffizienz und Klimaschutz.

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